Leo Kestenberg

Musikpädagoge

* 27. November 1882 Rosenberg

† 14. Januar 1962 Tel Aviv

Wirken

Leo Kestenberg wurde am 27. Nov. 1882 in Rosenberg (Böhmen) als Sohn eines jüdischen Kantors geboren. Er besuchte das Gymnasium in Reichenberg und studierte an der Musikakademie in Berlin als Schüler von Prof. Franz Kullak, Hermann Scholtz und Ferruccio Busoni Klavier, bei Felix Draeseke und Gustav Dippe Theorie. Seit 1897 konzertierte er selbst.

Im Jahre 1905 trat er zum erstenmal als Pianist in Berlin auf und konzertierte von da an häufig in Berlin und in anderen europäischen Städten. Neben seiner Stellung als Klavierlehrer am Stern'schen Konservatorium und am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin, die er seit 1909 innehatte, war K. schon seit 1903 als musikalischer Berater der Berliner Volksbühne tätig gewesen.

Auf diesem Wege kam er zur Musikerziehung, seiner eigentlichen Lebensaufgebe. Im Jahre 1918 wurde er als Musikreferent in das preussische Ministerium für Kunst und Wissenschaft berufen. Im Jahre 1921 wurde ihm der Professortitel verliehen. 1929 wurde er Ministerialrat. In diesem Amt wurde er zum Reorganisator des Musiklebens in Deutschland nach dem Zusammenbruch des ersten Weltkrieges. Sein Hauptaugenmerk richtete er auf eine Schulmusikreform, die er mit der Einrichtung eines künstlerischen Prüfungsamtes begann und durch den Privatmusik-Unterrichtserlass vom Jahre 1925 fortsetzte. Reformvorschläge für den ...